Bissfreudige Impulse – Meine Methode, Teil 1: Das ABC der P/Review-Technik

Wie nächtlicher Hundebesuch inspirierend wirken kann. Und was mentale Zeitreisen mit Lebenszufriedenheit und beruflichem Erfolg zu tun haben. Eine Impression aus meiner Beratungspraxis samt theoretischem Impuls.

Dies ist der Beginn einer losen Folge von Beiträgen, in denen ich einzelne Techniken meiner Coachingmethode „DreamGuidance“ vorstelle.

 

Einstieg mit Hund

Ein Hund habe ihn beißen wollen, berichtet Coachee Löwenberger ein geistiges Erlebnis aus dem Schlaf der vergangenen Nacht. Erschrocken sei er davon aufgewacht. Ob er den Angreifer denn nicht gefragt habe, warum dieser ihn so angehe und was er eigentlich von ihm wolle, frage ich. „Einen Knochen, was sonst!“, erwidert Löwenberger spontan und legt mir damit meine nächste Frage in den Mund:
„Was ist Ihnen, was dem Hund sein Knochen ist?“
„Na ja“, sagt er. „Zum Beispiel ruhig durch- und ausschlafen. Oder mal wieder Harry Potter lesen oder einen Tag mit Freunden verbringen und dann gemeinsam kochen.“
„Und haben Sie Ihren Hund damit kürzlich genügend gefüttert?“, frage ich.
„Wer sagt denn, dass das mein Hund ist?“, entgegnet Löwenberger.
„Niemand“, sage ich und behaupte, dass sei auch unerheblich. „Was zählt, ist die Wirkung! Nehmen wir mal an, Ihr Hund sei dabei zu verhungern. Nehmen wir mal an, Harry Potter könnte ihn satt machen. Nehmen wir mal an, Sie würden ihn mit einer unverschämt üppigen Nachmittagsschmökerei füttern. Nehmen wir mal an, der Hund käme Sie beim nächsten Mal besuchen, ganz schmusig, schön satt. Nehmen wir mal an, Sie könnten dank dieser Fütterung nun ruhig durchschlafen. Nur mal angenommen.“

 

Übergang zur Reise

Nach diesem Einstieg in die Dimension des Imaginären bereiten wir uns auf die konkrete Arbeit mit der P/Review-Technik vor, einer zentralen Technik meines Beratungskonzeptes „DreamGuidance“.  Dabei führe ich Löwenberger auf einer mentalen Zeitreise zunächst in ein zuvor vereinbartes spätes Lebensjahr, von wo aus er sich an wichtige Stationen seines Lebens erinnern wird. Kriterien der Erinnerung sind Erfüllung und Erfolg; es geht um Erfahrungen des Gelingens; um Dinge, die der Klient gerne und gut machen konnte.

Wie immer vor dem konkreten Einstieg in die Arbeit erwähne ich drei gute Gründe, das ABC der P/Review-Technik, wonach diese – dem Ursprung nach schamanische – Technik ihre Legitimation im Rahmen des Coaching erfährt:

A — Augen auf mit Augenbinde!

Die P/Review-Technik nutzt einen bewusstseinserweiterten Zustand, der sich einstellt, wenn das kontrollierende Wachbewusstsein durch die angeleitete mentale Zeitreise in den Hintergrund tritt. Neurophysiologisch ist das Gehirn in diesem von uns eher als Dämmer empfundenen Zustand um das Vierfache stärker aktiv als im tagwachen Zustand. Tatsächlich wird in der klassisch kognitiven Beratungsarbeit nur 1/10 des Gehirns aktiviert, d. h. 90 Prozent der Kapazitäten liegen brach. Wenn aber nur maßgebliche Fragen anstehen, die kognitiv zu klären sich als schwierig oder gar unmöglich erweisen, scheint es sinnvoll, per P/Review-Technik den methodischen Zugriff auf diese riesige ungenutzte Ressource zu wagen.

B — Besser zeitreisen!

Dieses Wagnis als mentale Zeitreise anzugehen ist ein moderner Ansatz, der sich vom linearen Zeitmodell mechanischer Physik verabschiedet zugunsten aktueller Konzepte, die die Relativität von Zeit favorisieren. Denn Zeit ist nach dem Physiker Heisenberg eine relative Konstruktion. Quantenwellen bewegen sich in der Zeit vor und zurück, behauptete er schon vor mehr als 50 Jahren. Diese Theorie ist inzwischen auch in praktischen Versuchen als zutreffend verifiziert worden. Unbekümmert lassen wir unser Bewusstsein also per P/Review-Technik durch Raum und Zeit reisen, ohne uns um wache Denkverbote zu scheren.

C — Cineastische Horizonte!

„Kennen heißt wiedererkennen“, meinte Johann Wolfgang von Goethe, womit er Erkenntnisse der modernen Neurobiologie vorweggenommen hat. Unsere Wahrnehmung ist zu 80% dominiert von dem, was wir schon im Kopf haben, gegenüber 20% neuen Informationen. Je mehr wir unsere Vorstellung etwa von unserer Zukunft erweitern, desto eher kann es gelingen, Chancen zu erkennen und zu nutzen, die es uns ermöglichen, diese erfolgreich zu realisieren. In diesem Sinn schenkt uns die P/Review-Technik unseren Lebenstraum, damit wir davon konkrete Ziele für die praktische Umsetzung ableiten können. Er verhält sich wie ein uns liebgewordener Film, dem wir das Drehbuch nachträglich entlocken.

 

Lesetipps:

 „Lebensträume als Schlüssel zu Ihrer Karriere“
FAZ-Autorenbeitrag zu meiner Beratungspraxis mit DreamGuidance von Dr. Christian Schneider 
http://www.cop-morrien.de/presse_echo.html
 
"Fallgeschichten" im Logbuch 
http://www.coaching-blogger.de

 

 

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