Warum es manchmal schöner Ausflüge bedarf, um vielfältig Beanspruchte zur Ruhe zu bringen – dem Ausgangspunkt jeder ergiebigen Beratung.
See der Stille
Was
dachten sie
sollte schon gewesen sein
Nichts
flüsterte der Stein
und fiel
Text-Hintergrund: See der Stille
Dieses kleine Poem, datiert von 1979, hat nach 27 Jahren nun seinen Namen und damit auch seine Bestimmung gefunden. Das macht mich froh.
Orts-Hintergrund: Refugium für Vielbeschäftigte
Von meiner Beratungspraxis aus führt ein geheimer Weg zu einem wunderbaren See. Wenngleich ganz in der Nähe gelegen, braucht es doch gute Ortskenntnis, um sicher dorthin zu gelangen. Die Gegend ist sehr belebt und Ablenkungen sind daher gewiss. Oft jedoch unterschätzen unerfahrene Seesucher die kurze Strecke und verlieren so ihre Orientierung. Damit sie sich nicht verirren, begleite ich sie.
Am Ufer angekommen, erwartet uns ein kleines Holzboot und nimmt die geistig Erschöpften auf. Aus eigener Leibeskraft rudern sie sich hin bis zur Seemitte. Dann warten sie, bis das Wasser zu seiner ursprünglichen Stille zurückfindet.
Nach einer Weile ist es so weit: Sie holen einen mitgebrachten Stein aus ihren Taschen und werfen ihn ins Wasser. Ich warte, bis mich die letzte der so ausgelösten Wasserwellen am Ufer erreicht. Dann werfe ich meinen Stein.
So spielen wir Warten miteinander. Drei Stunden lang wechselseitig, auf die immer letzte Wasserwelle.
Später dann, zurück am Ufer, finden wir guten Grund für neues Gelingen.