Heute Abend, also rechtzeitig zum morgigen Start der Leipziger Buchmesse, feiert meine Forschungskollegin Maria Kaluza das frisch von ihr herausgegebene Buch „Der singende Fels. Schamanismus, Heilkunde, Wissenschaft“. Mit dieser Publikation ist es ihr gelungen, einen neuen und spannenden interdisziplinären Diskurs zu eröffnen, der – wie ich finde – längst überfällig war.
Die Osterwälder Objektdesignerin und spirituelle Heilerin bringt den vielfach ausgezeichneten mongolischen Schriftsteller und Schamanen Galsan Tschinag mit dem Cottbuser Technikphilosophen Professor Klaus Kornwachs ins Gespräch. Wo der Schamane Tschinag mit „frecher Gewissheit“ Gewissheiten abendländischen Denkens provoziert, lotet der Physiker Kornwachs das Verhältnis von Kultur und Technik aus wissenschaftstheoretischer Sicht aus.
Spannungsreich geht es in dem Gespräch etwa um das Verhältnis von Wissen und Weisheit, von Einsamkeit und Gemeinschaft sowie um die Genese eines Schamanen. „Schamane wird man nicht, das ist man“, behauptet Tschinag in der ihm eigenen kühnen Art. „Es geht um ein besonderes Talent, um die Fähigkeit, mehr hören, mehr sehen, mehr wahrnehmen zu können als andere. Aber Begabung ist nur ein Teil, der Rest ist harte Arbeit, Bildung, Lernen und nochmals Lernen. Ich bin schon mit vier oder fünf Jahren in die Lehre gekommen. Die erste Ausbildungsstunde – schrecklich.“
Literaturtipp:
Der singende Fels. Schamanismus, Heilkunde, Wissenschaft. Galsan Tschinag im Gespräch mit Klaus Kornwachs und Maria Kaluza.
Hrsg. Maria Kaluza, Unionsverlag, Zürich 03/2009
Weitere Veröffentlichungen
von Mitgliedern des Frauen-Forschungskreises „Bewusstseinserweiternde Verfahren in Beratung, Kunst und Therapie“:
Vera Griebert-Schröder: Schamanische Reisen zur Seele. Ganz werden durch die inspirierende Kraft der Erinnerung. Südwest Verlag in der Verlagsgruppe Random House, München 03/2009
Birgitt E. Morrien: Erfolg durch DreamGuidance. Unbewusste Intelligenz stärken und nutzen. Lüchow Verlag in der Verlag Kreuz GmbH, Stuttgart 2008