Kleine Leuchte mit großer Wirkung – Interview mit Coach Birgitt E. Morrien zu kreativer Karriereplanung im Zeichen der Krise

Als Kind wollte Birgitt E. Morrien Priesterin werden, dann Schriftstellerin, später hat sie an 6 verschiedenen Universitäten im In- und Ausland Fachrichtungen wie Psychologie, Sozialwissenschaften und Philosophie studiert. Ihren Master of Science hat sie schließlich in Mass Communications an der Boston University erworben.

Heute leitet die US-diplomierte Kommunikationswissenschaftlerin eine eigene Beratungspraxis und arbeitet nach eigener Coaching-Methode "DreamGuidance", die sie seit 15 Jahren nachweislich mit Erfolg anwendet. Ihre Schwäche für Menschen ist gleichzeitig ihre Stärke. Anja Schimanke hat für KÄNGURU mit ihr gesprochen.

 

KÄNGURU: Hallo Frau Morrien, sind Sie eine Art fleischgewordene Taschenlampe, die Licht ins Dunkel bringt und hilft, den richtigen Weg zu finden?
Morrien: Ich bin eher eine kleine Leuchte. Wenn sich eine Klientin jedoch gerade in einer Art Dunkelkammer befindet, reicht es vollkommen, wenn ich ein Teelicht anzünde. Den Weg zur Tür hinaus findet sie dann ganz alleine.

Sie haben eine eigene Coaching-Methode entwickelt – DreamGuidance. Was genau passiert auf dieser gelenkten Traumreise?
Ich schicke meine Klientin in ein sehr spätes Lebensjahr. Aus der Perspektive der Alten sehen die Dinge plötzlich ganz anders aus. Sie ist nicht mehr korrumpierbar, weil der Tod naht und sie sich nun erlauben kann, zu sehen, was sie in ihrem Leben wirklich glücklich gemacht hat. Diese Erinnerungen dient als Grundlage, um berufliche Ziele zu bestimmen, um Glücksstreben und Karriere überein zu bringen. Wenn wir tun, was uns wirklich entspricht, sind wir darin unschlagbar!

Und wie wirkt sich das auf mich und meinen Berufsweg aus?
Das Coaching führt dazu, sich selbst besser kennen zu lernen und das führt unter Umständen auch zu Korrekturen bisheriger beruflicher Vorstellungen.

Sie arbeiten mit den so genannten „7 Keys of change“. Welche Schlüsselerlebnisse haben Ihre Klienten dadurch?
Das zentrale Schlüsselerlebnis im Coaching ist die Erfahrung innerer Unabhängigkeit. Nur wer sich frei fühlt, gewinnt Zugang zum eigenen schöpferischem Potenzial. Unsere Kreativität gleicht einer Katze. Wir können ihr Kommen begünstigen, zwingen können wir sie nicht.
Meist jedoch reicht ein einfaches Wollknäuel, um sie zu locken. Ist die Katze dann da, entwickeln wir den Faden gemeinsam, ganz aufs Spiel konzentriert, finden so neue Lösungen für unsere Fragen in Kommunikation, Kooperation, Konflikt- und Krisenbewältigung. Jetzt ist der Blick frei für neue Möglichkeiten.

Sie verhelfen Ihren Klienten zu einem Aha-Effekt. Oft hapert es allerdings an der Umsetzung … Es hapert nie an der Umsetzung, allenfalls an einer zu starren Vorstellung davon, was die richtige Umsetzung ist.
Kann man seine Ziele nicht auch selbst herausfinden? Kein Mensch braucht Coaching. Aber jede und jeder profitiert davon. Grund: Coaching kann Suchbewegungen verkürzen, indem es Erkenntnisse katalysiert, die richtungweisend wirken und damit neue Orientierung schaffen.
Das hilft bei Entscheidungen aller Art, die sich uns ja immer an Wendepunkten stellen, wo wir gefragt sind, wohin die Reise nun weiter gehen soll und wohin nicht.

Ein Coaching ist gelungen, wenn …
.. eine Klientin einfach weiß, wer sie ist und was sie in diesem Leben wirklich für sich erreichen will und welche Schritte es braucht, ihre Wünsche als konkrete Vorhaben auch erfolgreich in die Praxis umzusetzen.

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