Nachdem Feministinnen im vergangenen Jahrhundert mit Erfolg für die Gleichberechtigung der Geschlechter gekämpft haben, steigt die Frauenfeindlichkeit heute mitunter und nimmt radikale Züge an. ARTE fragt: Woher kommt neue Gewalt gegen Frauen und wer sind ihre Täter?
Der Sender beleuchtet das Thema aktuell mit zwei Dokumentationen und einer Debatte. Als Coach, die auch Frauen in Führung berät, empfindet Birgitt Morrien die Sensibilisierung für das Thema als verpflichtend
Themenabend: „Der neue Mann: Brutaler Macho?”
Über 600 Frauen werden in den französischen Vororten jedes Jahr Opfer von Gewalt. Doch noch immer wird über diese Gewalt gegen Frauen nicht ausreichend informiert oder sie wird heruntergespielt. Anhand der Porträts junger Männer und Frauen versucht die Regisseurin Cathy Sanchez zu verstehen, wie sie die Beziehung zum anderen Geschlecht im Alltag leben. Manche der jungen Männer beanspruchen ganz ungeniert und beinahe stolz ihr Recht auf Gewalt gegen Frauen. Aber es kommen auch junge Frauen zu Wort, die Opfer, die sich nur selten zu Wort melden – denn die meisten schweigen lieber aus Angst und Scham.
Raptexte sind oft aggressiv, machistisch, sexistisch und menschenverachtend – sie verkaufen sich auch, weil sie weltweit Diskussionen auslösen. Während in Deutschland und in Frankreich Gewalt und Frauenfeindlichkeit in Rapsongs nach wie vor an der Tagesordnung sind, haben die Amerikaner den "explicit lyrics" den Kampf angesagt. Und der Druck der Anti-Gangsta-Rap-Lobby in den USA zeigt mittlerweile Erfolg. Amerika hat es also offenbar geschafft, dieser Art des Rap den Stachel zu ziehen.
Ausstrahlung am Dienstag, 31. August 2010 um 22.45 Uhr
Aktueller Lesetipp:
Lea Ackermann; In Freiheit leben, das war lange ein Traum.
Mutige Frauen erzählen von ihrer Flucht aus Gewalt und moderner Sklaverei.
Kösel 2010
Auch im Coaching wird man auf das soziologische Konzept der vielfältigen Männlichkeiten aufmerksam. Der Autor Peter Jedlicka beschreibt das in seinem Buch “Männercoaching” recht anschaulich.
M.B.