Das Coaching von Webakteuren erfordert, sich mit zunehmend unterschiedlichen Mediengenerationen zu befassen: Ähnlichkeiten, die etwa bei den unter 30-Jährigen im Medienverhalten unterstellt werden, existieren laut neuerer Forschung ebenso wenig wie die bei der Kategorie 50plus.
Um ihre Klienten und Klientinnen, die vielfach vom Wandel der Medienbranche direkt betroffen sind, kompetent beraten zu können, verfolgt Senior Coach Morrien (DBVC, DPRG et.al.) fortlaufend aktuelle Studien zum Thema. Was Mediengenerationen unterscheidet ist aktuell Thema im Coaching-Blogger.
Michael Jäckel
Über theoretische und methodische Herausforderungen der Medienentwicklung
Der Umgang mit Medieninnovationen lässt sich auch als ein Generationenphänomen beschreiben. Im vorliegenden Beitrag wird die These vertreten, dass angesichts einer Beschleunigung von Innovationszyklen im Medienbereich die Längsschnittperspektive nicht mehr nur mit „großen Begriffen“ wie Fernsehgeneration oder Computergeneration operieren kann. Die bisherigen Vergleiche und Beschreibungen von Mediengenerationen beruhten auf vereinfachenden Vorstellungen von alt vs. jung oder alt vs. neu. Es gibt jedoch vermehrt Stimmen, die für eine stärkere Binnendifferenzierung von Alterskohorten plädieren.
Im Zusammenhang neuer Informations- und Kommunikationstechnologien wird häufig der Begriff „Digital Natives“ verwendet.
Dieser Begriff vermittelt eine enge Verschmelzung zwischen dem Lebensalltag von Kindern und Jugendlichen, die im digitalen Zeitalter aufgewachsen sind, und den Medieninnovationen, die sie dabei permanent begleiten. Die ältere Generation gilt nach wie vor als eine Kohorte, die das Potenzial der interaktiven Technologien nicht wirklich ausschöpfe und verstehe. Untersuchungen weisen aber auch auf Differenzen innerhalb der jüngeren Generation hin, beispielsweise zwischen Geschwistern. Ein Generationenbegriff im bevölkerungsstatistischen Sinne würde heutzutage wohl eher nivellieren, wo Differenzen bestehen. Daher mehren sich unter anderen die Aufforderungen, die Internetkompetenz von Kindern und Jugendlichen differenzierter zu analysieren.
Befunde aus verschiedenen Längsschnittuntersuchungen deuten qualitative und quantitative Veränderungen im Umgang mit immer diversifizierter werdenden Medienumgebungen an. Die Abstände zwischen gleichaltrigen Kohorten nehmen eher zu, vor allem in den jüngsten Kohorten. Für die Medienforschung ergeben sich daraus künftig einige Herausforderungen. Ein kritischerer Umgang mit Alterskategorien erscheint erforderlich. In Zukunft werden neben Repräsentativbefragungen der Bevölkerung insgesamt Segmentanalysen an Bedeutung gewinnen. Ebenso wird die Verfeinerung von Typologien fortschreiten, die die wichtige Funktion einer Verdichtung von Merkmalskombinationen leisten können. An beiden Enden des Alterspfeils werden Differenzierungen nötig. Ebenso wie bei den unter 30-Jährigen wird bei der Kategorie 50plus eine Ähnlichkeit unterstellt, die de facto nicht existiert.
Quelle: Media Perspektiven 5.2010