Unsichtbare Verständigung: Translokale Kommunikation im Coaching

Wir alle sind von den Auswirkungen der aktuellen Medienrevolution betroffen, direkt oder indirekt. Für Birgitt Morrien Anlass zu Reflexionen darüber, was ihr ganzheitliches Coaching-Konzept DreamGuidance im Kern mit moderner Kommunikationstechnik verbindet.

 

Ein Plädoyer am Beginn des 3. Jahrtausends dafür, unsichtbare Wirkkraft anzuerkennen und deren nutzbringende Anwendung (auch) im Coaching voran zu treiben.

 

Was mir gefällt: Die ultimative Annäherung virtueller und imaginärer Räume. Fernhören wundert doch schon ewig niemanden mehr: hier hören, was woanders gesprochen wird. Fernsehen in diesem Sinne ist uns ebenso vertraut geworden.

 

Da kann mich die papierlose Kunst des iPad nicht wirklich beeindrucken. Setzt sich doch hier nur konsequent fort, was im Imaginären als Idee seinen Anfang findet: unsichtbare Wirkkraft.

 

Die hohle Luft des Dao, die Anziehungskraft des Magneten, die Teleportation Anton Zeilingers, die Synchronizität bedeutender Erfindungen und Entdeckungen am Tipping Point, deren Gesetze wir zwar beschreiben, aber nicht erklären können.

 

Allesamt Ungehörigkeiten, zutiefst inspirierend: Ohne Anruf wusste mein Großvater genau, wann sein Sohn im Sibirien des Zweiten Weltkrieges gefallen war. Das war Telepathie, eine den Spürsinnen verbundene Gabe.

 

Es war der Krieg, die erzwungene Trennung von seinem Sohn, die Sorge um ihn und die Sehnsucht nach ihm, die ihn dazu brachte, sich seiner Sensitivität zu öffnen, Voraussetzung für translokale Wahrnehmungen dieser Art.

 

Als er seinen Sohn in der Todesnacht im Stall an sich vorbeigehen sah, ihm zuwinkend, gab es keinen Zweifel an diesem Zeichen für einen großen Abschied. Mein Großvater fühlte es einfach als unbeschreiblichen Schmerz, der ihn im Augenblick dieses Wiedersehens durchfuhr.

 

Tatsächlich wurde dieser von ihm als Gewissheit empfundene Abschied durch die Nachricht eines Kameraden Jahre später bestätigt. Dieser hatte im Schützengraben den Einschlag der Granate überlebt, die meinen Onkel tötete.

 

 

Konditionen organischer Kommunikation

 

In der Kommunikation braucht es immer zwei Seiten: Sender und Empfänger. Vermutlich hat der Todesschrecken meines Onkels einen sehr starken Impuls freigesetzt, den mein Großvater aufgegriffen hat und in einer ihm verständlichen Übersetzung szenisch wahrnehmen konnte – als Abschiedsgruß.

 

Das Beispiel meines Großvaters zeigt, dass Verständigung ohne technisches Tool gelingen kann: „Organische Kommunikation“, die kein iPhone braucht, ist noch zu erkunden. Thema einer Zukunftsforschung, für die ich mir Drittmittel wünsche.

 

Vorbehaltslose Wahrnehmung, die sich den Urteilen des Banalen entzieht, steht am Anfang jeder originellen Erfindung. Dazu gilt es vor allem, die Besonderheit im Naheliegenden zu erkennen, und sei es als Frage.

 

Ohne Kompass gehen wir verloren: „Doch wie weiß die Nadel darin, wohin sie zeigen muss?!“ Mit dieser Frage verfiel der siebenjährige Einstein der rätselhaften Magie der Magnetfelder, Leitfrage für sein Lebenswerk.

 

Was mich lange beschäftigte: Welche inneren Fähigkeiten müssen wir weiterentwickeln, um zu können, was mein Großvater konnte. Wissen, was woanders passiert – ohne technisches Hilfsgerät?

 

Aus meinem eigenen halbhundertjährigen Leben und aus fünfzehn Jahren Beratungserfahrung weiß ich, dass es Erschütterungen sind, die uns für besondere Arten der Wahrnehmung sensibilisieren.

 

 

Krise als Tür zu verdeckten Lebensmotiven

 

Die Begebenheit  um meinen Großvater und den Tod seines Sohnes hat mich zu Forschungen in diesen feineren Bereichen der Wahrnehmung angeregt. Meine Coaching-Methode „DreamGuidance“ geht davon aus, dass es solche Möglichkeiten der Wahrnehmung in vielfältiger Hinsicht gibt.

 

Mich interessieren im Coaching nicht die vordergründigen Absichten meiner Klientinnen und Klienten, mir geht es um tief liegende Lebensmotive, häufig versteckt hinter langjährig verinnerlichten Fremderwartungen.

 

Nur solche tief liegenden Motive können jene Lebenskraft in uns freisetzen, die uns befähigt, auch große Hürden und lange Durststrecken erfolgreich zu überwinden, um besondere Ziele zu erreichen.

 

Haben wir uns jedoch über Jahre übermäßig an Fremderwartungen angepasst, werden wir uns selbst fremd, sind emotional erstarrt und funktionieren bloß noch. Wenn das Leben es gut mit uns meint, werden wir an dieser Stelle erschüttert.

 

Wir erleben eine Krise: ein Burnout, eine Krankheit, eine berufliche oder private Trennung, und sind wie aufgelöst. Doch genau in dieser Art innerer Lösung, die als Selbstverlust erlebt wird, werden die Koordinaten einer neuen inneren Ordnung erst freigelegt.

 

Mit DreamGuidance nutze ich das Wissen und die heilsame Macht unserer Krisen als Schlüssel zu neuen, stimmigeren Perspektiven. Jede Krise zwingt uns auf besondere Weise, über uns bisher gekanntes Maß hinauszuwachsen, ob als Routine lieb oder lästig gewesen.

 

 

Transtemporäre Kommunikation im Coaching

 

Es geht mir darum, Coachees in Veränderung neu mit sich selbst ins Gespräch zu bringen, um ihr volles Potenzial in Übereinstimmung mit ihren Aufgaben im Leben zu bringen. Sie wollen Erfolg, sie sollen ihn haben. Doch nachhaltig und sinnstiftend müssen die Ziele ausfallen, die wir im Coaching generieren.

 

Wenn wir alt sind, wissen wir genau, was wirklich zählt. Der Tod belächelt unsere Fassaden. Diese einfache Gewissheit nutze ich planmäßig im Coaching mit DreamGuidance: Auf einer gelenkten Tagtraumreise* lasse ich die Klientinnen und Klienten sich als Alte an das eigene Leben erinnern, an ihre untrüglich glücklichsten Momente.

 

Diese bieten die Vorlage für eine neue Orientierung, die das, was Glück verheißt, als Leitziele ausweist. Was sich da zeigt, kann für Überraschungen sorgen, weil es abweicht von dem, was die Coachees sich zuvor als Ziel gedacht hatten.

 

Im Spiegel der Seele wird aus dem Chefredakteur schon mal ein Förster, aus der Journalistin eine Romanautorin und aus dem Schauspieler ein Politiker. Sie alle haben auf der geistigen Reise und der Rückschau aus dem Alter schon erlebt, was sie „eigentlich“ nicht wissen konnten. Sie haben sich in ihren neuen Rollen bereits gegenwärtig gefühlt und dabei, einfach glücklich.

 

Im Coaching muss jedoch jede und jeder Coachee zunächst annehmen, was sich ihr/ihm da als Glücksroute zeigen will. Das ist eine Entscheidung, die überlegt sein will. Erst wenn diese getroffen ist, beginnt das klassische Beratungshandwerk rund um Strategie-Entwicklung und Transfer-Sicherung.

 

Es nutzt nichts, es muss noch wirklich werden, was wahr ist. Und das ist – wie immer im Leben – richtig Arbeit!

 

 

 

*Über diese „Preview/Review-Technik“, kurz „P/Review“, hinaus gibt es weitere, von mir entwickelte Möglichkeiten der Visionsfindung. Etwa die des „Colour Diving“. Mehr dazu sowie weitere Techniken finden Sie in meinem Ratgeber „Erfolg mit DreamGuidance“.

 

 

Inspiriert von:

 

Spreeblick-Feature: „Bytes statt Billy: Wenn Kultur unsichtbar wird“ von Johnny Haeusler

2 Gedanken zu “Unsichtbare Verständigung: Translokale Kommunikation im Coaching

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