Nicht jeder Anruf ist ein Telefonat. Poetischer Sommer 2013

Spiritualität als politischer Akt. Coaching-Blogger veröffentlicht heute ein Gebet, das uns ermutigt, entschieden zu handeln, wenn die Zeit dafür reif ist.  Diesen "Anruf" hat Bertha Pappenheim, die Gründerin des Jüdischen Frauenbundes 1935, im Jahr der Nürnberger Rassegesetze, geschrieben.

 


Anruf

Mein Gott, du bist kein Gott der

Weichheit, des Wortes und des Weihrauchs,

kein Gott der Vergangenheit. Ein Gott

der Allgegenwart bist du.  Ein fordernder

Gott bist du mir. Du heiligst mich mit

deinem “Du sollst”; du erwartest meine

Entscheidung zwischen Gut und Böse; du

verlangst, dass ich beweise, Kraft von

deiner Kraft zu sein, zu dir hinauf

zu streben, andere mitzureißen, zu

helfen mit allem, was ich vermag.

Fordere, fordere, damit ich jeden

Atemzug meines Lebens in meinem

Gewissen fühle, es ist ein Gott.
 

 

Bertha Pappenheim
(1859-1936)

 

Literaturtipp: "Mystik und Widerstand" von Dorothee Sölle (Band 6 / Gesammelte Werke)

Filmtipp: "Mystik und Widerstand" von Rüdiger Sunner zur Erinnerung an Dorothee Sölle

 

 

Sinnstiftende Karrieren

 

 


 

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