Spiritualität als politischer Akt. Coaching-Blogger veröffentlicht heute ein Gebet, das uns ermutigt, entschieden zu handeln, wenn die Zeit dafür reif ist. Diesen "Anruf" hat Bertha Pappenheim, die Gründerin des Jüdischen Frauenbundes 1935, im Jahr der Nürnberger Rassegesetze, geschrieben.
Anruf
Mein Gott, du bist kein Gott der
Weichheit, des Wortes und des Weihrauchs,
kein Gott der Vergangenheit. Ein Gott
der Allgegenwart bist du. Ein fordernder
Gott bist du mir. Du heiligst mich mit
deinem “Du sollst”; du erwartest meine
Entscheidung zwischen Gut und Böse; du
verlangst, dass ich beweise, Kraft von
deiner Kraft zu sein, zu dir hinauf
zu streben, andere mitzureißen, zu
helfen mit allem, was ich vermag.
Fordere, fordere, damit ich jeden
Atemzug meines Lebens in meinem
Gewissen fühle, es ist ein Gott.
Bertha Pappenheim
(1859-1936)
Literaturtipp: "Mystik und Widerstand" von Dorothee Sölle (Band 6 / Gesammelte Werke)
Filmtipp: "Mystik und Widerstand" von Rüdiger Sunner zur Erinnerung an Dorothee Sölle
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