Der berührende Dialog zweier großer Autorinnen
In diesen Briefen und Notizen findet sich jede Nuance, die intensives Leben ausmacht. Zwei kreative, engagierte Frauen ermutigen einander, Konflikte durchzustehen und den eigenen Weg zu verfolgen. Dabei entfaltet sich ein authentisches Porträt des DDR-Alltags voller Schwierigkeiten, Hoffnungen und Illusionen.
Die Neuausgabe wird durch zum Teil unveröffentlichte Tagebuchauszüge wie der ergreifenden Schilderung Christa Wolfs von ihren letzten Besuchen bei der todkranken Freundin ergänzt.
„Eine Ankunft im Alltag zweier großer Schriftstellerinnen …“ FAZ
Neuveröffentlichung:
Brigitte Riemann, Christa Wolf: Sei gegrüßt und lese. Eine Freundschaft in Briefen und Tagebüchern 1964 – 1973. Herausgegeben von Angela Drescher. Mit einem Vorwort von Gerhard Wolf. Aufbau Verlag, Berlin 2016. 270 Seiten, 21,95 Euro.
Birgitt Morrien über Kindheitsmuster von Christa Wolf:
"Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen." Gleich mit dem ersten Satz zog mich die Autorin schon als Siebzehnjährige magisch in ihren Bann. Was ich bei ihr geschrieben fand waren die Worte einer Umgebung, die sich in Schweigen gehüllt hatte. Für mich als Starre spürbar, unter der das Leben wie begraben lag.
Dank Christa Wolf fand mein Ahnen einen ersten Ausdruck, das mir fraglos geholfen hat, bei Sinnen zu bleiben. Ihr großartiger Text schenkte mir den Trost, den meine Umgebung nicht spenden konnte, weil sie es sich nicht verstand, den Grund für die notwendige große Trauer anzuerkennen.
In Kindheitsmuster folgt Christa Wolf der Spur verborgener Wirklichkeiten und Wahrheiten:
"Das Buch fragt danach, wie man sich in die eigene Kindheit zurück versetzt, wie man die eigene Lebensgeschichte darstellt. Christa Wolf entwickelt in mit Kindheitsmuster eine neue Art des autobiographischen Schreibens. Sie erzählt von Nelly Jordan, die in den Jahren zwischen 1933 und 1947 heranwächst und Krieg und Flucht erlebt, aber auch von der erwachsenen Frau, die Jahrzehnte später an einem heißen Sommertag ihre nun polnische Heimatstadt besucht und sich an das Kind erinnert, das sie einmal war." (Quelle: Verlagsinformation)