In unserem Stadtteil findet sich erneut Werbung des Bordells MAGNUM. Die darauf dargestellten Mädchengesichter laden Männer mit eindeutiger Mimik zu dem ein, woran der an eine bekannte Eismarke angelehnte Hausname bereits denken lässt. Das ist gewiss lustig für die Kundschaft und obendrein lukrativ für die Bordellbetreiber.
So wenig sich jedoch ein Schwarzer mit einer Schokoladenwerbung mit „nettem Neger“ anfreunden kann, obgleich hierzulande nicht verboten, so wenig gilt das für mich als Frau mit Blick auf das Bild lasziv inszenierter „Nutten“.
In Großbritannien will die Werbeaufsicht Kampagnen mit stereotypen Geschlechterrollen grundsätzlich verbieten. Denn die Verbreitung „altmodischer und stereotyper Sichtweisen auf Geschlechterrollen in unserer Gesellschaft“ (wozu die sexistische zählt!) habe vor allem für Kinder negative Folgen und schränke bei der Gestaltung ihrer Zukunft ein, so die Werbeaufseher. In einem Bericht der ASA* heißt es, Kinder verinnerlichten Stereotype. Das beeinflusse, wie sie sich selbst und andere wahrnehmen und was sie sich zutrauen.
Es gilt, endlich die Pläne von Bundesjustizminister Heiko Maas umzusetzen, der sexistische Werbung grundsätzlich verbieten will. Denn es reicht offenkundig nicht, sich auf die Selbstkontrolle der Branche durch den Deutschen Werberat zu verlassen. Zwar soll dieser seit jeher die Werbeprofis für die Problematik sexistischer bzw. rassistischer Diskriminierung sensibilisieren, offenbar jedoch bisher ohne überzeugendes Ergebnis.
Dennoch adressiere ich mein Empörungsschreiben auch an den Deutschen Werberat**, um darauf hinzuwirken, unrealistische und entwürdigende Darstellungen von Frauen und Mädchen in Zukunft zu unterlassen.
Mehr Informationen zum Thema: Von wegen harmlos, abführen!
*Advertising Standards Authority
**Deutscher Werberat: werberat@werberat.de
Hinweis: Zitate übernommen aus Süddeutsche Zeitung vom 20.07.2017. „Mami putzt, denn Papi ist zu blöd dafür. Die britische Werbeaufsicht geht gegen Kampagnen vor, die mit stereotypen Geschlechterbildern arbeiten“. Autorin: Angelika Slavik
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