Judith Butler ergänzt hier ihr theoretisches Feld um theaterästhetische Fragestellungen und liefert eine grundsätzliche Reflexion zum Körper zwischen Sprache und Performance. Sie geht von John L. Austins Philosophie der »Sprechakte« und Walter Benjamins Begriff der »Geste« aus und spannt den Bogen bis hin zu einer Theorie der kollektiven Aktionsformen und politischen Proteste, deren Ziel die Bewahrung elementarer Menschenrechte ist.
Teil 1: Von Austin zur Frage der Verkörperung
Teil 2: Genderperformativität
Teil 3: Die Geste als ungestützte Handlung
LITERATURVERZEICHNIS
Judith Butler: Wenn die Geste zum Ereignis wird
Hg. v. Anna Babka und Matthias Schmidt
Aus dem amerikanischen Englisch von Anna Wieder und Sergej Seitz
Wien : Turia + Kant, 2019
Veranstaltung: Institut für Germanistik an der Universität Wien
ZEIT-Interview mit Judith Butler: Ich kann nicht alles kontrollieren
Interview im Tages-Anzeiger nach der Trump-Wahl: Der Horizont der Hoffnung hat sich verengt
Biographisches:
Judith Butler ist Professorin für Rhetoric and Comparative Literature und Ko-Direktorin für das Programm Critical Theory an der University of California, Berkeley.
Obwohl Judith Butler diese Zuschreibung wiederholt zurückgewiesen hat, gilt sie seit den Neunzigern weltweit als Gründerin und Hauptvertreterin der Gender Studies. Der Anlass: ihre Studie Das Unbehagen der Geschlechter (im Original: Gender Trouble). Darin argumentiert sie, dass sowohl das biologische Geschlecht (sex) als auch die Geschlechtsidentität (gender) ein Ergebnis des sprachlichen, historischen und politischen Kontexts seien.
1978/79 studierte Butler an der Universität Heidelberg; 1984 wurde sie in Yale mit einer Dissertation über Hegel promoviert. Sie hat über Moralphilosophie, Kriegspolitik und den Nahostkonflikt publiziert. 2012 wurde sie als “eine der maßgeblichen Denkerinnen unserer Zeit” mit dem Adorno-Preis geehrt.
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