Die härteste Tochter Deutschlands 

Handzeichen

Das Deutsche Theater präsentiert erste Onlineproduktion  Die härteste Tochter Deutschlands nach einem Text von Katharina Köth (Regie: Sarah Kurze).

ZUM INHALT

“Dieser direkte Brückenschlag zu den äußeren Umständen, die zu dieser ungeplanten Inszenierungsform geführt haben, ergibt auch einen inneren Sinn: Von den Verschwörungstheorien der Reichsbürger sind die Verschwörungstheorien zum Coronavirus und den ergriffenen Maßnahmen nur wenige Klicks entfernt. Damit gewinnt die Inszenierung an Unmittelbarkeit”, schrieb rbbKultur in der Premierenkritik.

Zwischen Katzenvideos und Artikeln angesagter Online-Zeitschriften stößt eine Tochter im Internet auf eine Hassrede ihres Vaters – einen bekennenden Reichsbürger, der die Bundesrepublik Deutschland und die demokratische Grundordnung ablehnt. Was bedeutet es, den eigenen Vater an eine rechtsradikale Bewegung zu verlieren, die abstruse Verschwörungstheorien propagiert? Im digitalen Raum auf ihn zu treffen, nachdem man den Kontakt schon längst abgebrochen hat?

Anhand eines autobiografischen Textes von Katharina Köth beschäftigen sich Sarah Kurze und das Ensemble mit dem Auseinanderdriften einer Familie und Gesellschaft, deren Mitglieder sich in ihre Filterblasen und digitale Echokammern zurückziehen. Nur noch lose bleiben sie verbunden über das Netz. Seit Social Distancing greift die Erfahrung von virtueller Nähe und Distanz auch auf das Theater und konkret diese Inszenierung über. Das Stück findet nicht mehr auf der Bühne statt, sondern als Livestream im Internet – und nähert sich damit in seiner Form dem Inhalt an.

ZUM LIVESTREAM

Die Inszenierung feierte jüngst ihre digitale Premiere im DT Heimspiel Streaming. Die nächste digitale Vorstellung als Livestream findet am Mittwoch, den 13. Mai um 20 Uhr statt. Dabei handelt es sich um ein Media-Angebot, das in Echtzeit bereitgestellt wird und nur am jeweiligen Abend abrufbar ist.

Während der Dauer der Vorstellung haben Sie die Möglichkeit, sich auszutauschen über den Live-Chat. Wenn Sie den Live-Chat nutzen wollen, schauen Sie die Vorstellung direkt auf YouTube. Für eine gute Leserlichkeit und ein volles Seherlebnis benutzen Sie ein Gerät mit großem Display (Computer, Laptop oder Tablet).

 

Regie Sarah Kurze Video und Streamoperator Roman Kuskowski Musik Marcel Braun, Björn Mauder Dramaturgie Sima Djabar Zadegan

Mit Elias Arens, Edgar Eckert, Annemie Twardawa

 

Pressestimmen

bbKultur
Barbara Behrendt, 11. Mai 2020

Trotzdem weist der Text über das Einzelschicksal hinaus, weil Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben, die jeden Facebook-Fake für bare Münze nehmen und über Rebellion auch ihre Kontrolle zurückzuerlangen versuchen, immer mehr zu werden scheinen. […] Und deshalb passt der Text auch so gut ins Internet.
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Zwischendurch löst sich das Gesicht eines Spielers in einer endlosen Kaleidoskop-Spirale auf, […] als ästhetisches Element eigentlich ganz schön und über allem liegt ein düsterer Rock-Gitarren-Sound und es gibt den Chat als Teil der Aufführung.
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Als kleines, digitales und interaktives Experiment über Verschwörungstheorien, die ja fast ausschließlich über das Netz verbreitet werden, […] ziemlich gelungen.
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