Wie Taylor Swift an ihren Krisen wächst

Erfolgreich gegen viele Widerstände: Taylor Swift

Drei entscheidende Wendepunkte im Leben der Künstlerin verdeutlichen Taylors Wachstum und ihre anhaltende Entwicklung. Dabei spielen Themen wie Emanzipation, die MeToo-Bewegung und ihre politische Stimme eine zentrale Rolle. Auch ihr beeindruckender unternehmerischer Erfolg als Frau im Musikbusiness wird im Folgenden beleuchtet.

I

2013 MeToo und die Würde der Taylor Swift

Taylor Swift, die in der Netflix-Dokumentation “Miss Americana” porträtiert wird, erlebte 2013 einen Wendepunkt in ihrem Leben. Damals beschuldigte sie einen Radiomoderator der sexuellen Belästigung, nachdem er ihr unter den Rock gegriffen hatte.

Der Moderator verlor seinen Job und verklagte sie als Lügnerin. In einem weltweit beachteten Prozess musste Taylor Swift vor Gericht aussagen. Am Ende bekam sie genau das, was sie gefordert hatte – einen symbolischen Dollar Entschädigung. Sein öffentliches Schuldeingeständnis war ihr Sieg. So gelang es ihr, ihre Scham und Wut in Stolz zu transzendieren, indem der  Täter seine Ehre verlor. Dieser Prozess wirkte für sie wie ein Katalysator.

II

2018 Die politische Stimme eines Mega-Stars

In diesem Jahr erlebte sie eine Art Coming-out: Donald Trump war Präsident, und im Bundesstaat Tennessee, wo Nashville liegt, kandidierte die Erzkonservative Marsha Blackburn als Senatorin. Die Republikanerin hatte gegen ein Gesetz gestimmt, das Frauen vor häuslicher Gewalt schützen sollte, und hielt es für gerechtfertigt, gleichgeschlechtliche Paare aus Restaurants zu werfen.

Daraufhin postete Taylor Swift auf Instagram: „Ich kann niemanden wählen, der nicht bereit ist, für die Würde ALLER Amerikaner*innen zu kämpfen, egal welche Hautfarbe oder welches Geschlecht sie haben oder wen sie lieben.“

III

2024 Der lange Atem: Souveränin stürzt Musikmogul

In der Welt der Popmusik geht es immer ums Geschäft, und die Regeln werden von mächtigen Männern gemacht. Einer von ihnen ist der Musikmanager Scooter Braun, bei dem Taylor Swift ihre ersten Platten veröffentlichte. Er besaß die Rechte an den Aufnahmen dieser Alben. Taylor Swift wollte selbst über ihre Musik entscheiden, doch Scooter Braun weigerte sich, ihr die Rechte zu verkaufen. Es kam zu einem Machtkampf.

Taylor Swift ist nicht nur eine begnadete Sängerin und Songwriterin, sondern auch eine clevere Unternehmerin. Ihr Kapital sind ihre Fans.

Nach und nach hat Taylor Swift ihre alten Alben neu aufgenommen und mit dem Zusatz »Taylor’s Version« veröffentlicht, damit die Einnahmen an Taylor Swift und nicht an Scooter Braun gehen. Und auch nicht an die Investoren, an die er die Rechte zwischenzeitlich weiterverkauft hatte. Inzwischen hat Taylor Swift vier ihrer ersten sechs Alben neu aufgenommen.

Mit jedem »Taylor’s Version«-Stream, mit jedem Kauf einer »Taylor’s Version«-Platte erleben die Fans das Gefühl, Teil einer großen Befreiungsgeschichte zu sein.

Vorletzte Woche gab Scooter Braun seinen Rückzug aus dem Musikgeschäft bekannt. Inzwischen haben sich unter anderem auch Justin Bieber und Ariana Grande von ihm getrennt.

Aus einem der mächtigsten Männer im Musikbusiness war der Mann mit dem schlechtesten Image im Musikbusiness geworden.

 

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Warum ausgerechnet sie?
Jüngst trat Taylor Swift in Deutschland auf. Ein paar Leute können erklären, wie sie zum größten globalen Popstar wurde: Eine Frau, die Songs mit ihr schrieb. Ein Reporter, dessen Leben sich durch sie veränderte. Und ein Unidozent, der in ihren Texten Nietzsche findet. Ein Beitrag von Tanja Stelzer / Die Zeit / 4. Juli 2024.

Taylor Swift und die 100 Millionen
Man kann emotional und weich sein – und trotzdem eine erfolgreiche Karriere haben. 100 Millionen monatliche Hörerinnen und Hörer sind dafür möglicherweise ein ganz guter Indikator. Schaut man sich allerdings so manche Reaktion im Netz dazu an, fällt eines auf: Den Erfolg gönnt ihr nicht jeder.

Misogyny in music
This is a House of Commons Committee report, with recommendations to government. Second Report of Session 2023–24
Women are underrepresented in key roles in the music industry. Positions of authority, from senior leadership through to roles in Artists and Repertoire and production have historically been more likely to be occupied by men. This is reflected in the unequal representation of female artists in the rosters of artists at major record labels, in airtime, streaming and as headliners at music festivals.

Musik und Gender: Ein lebendiges Vernetzungszentrum
Der dritte Band der Beiträge aus dem Forschungszentrum Musik und Gender (fmg) beleuchtet die vielfältige Arbeit von Lehrenden, Promovierenden, Studierenden und Bibliothekarinnen seit 2006. In fünf Kapiteln werden Themen wie Geschlechterrollen, komponierende Frauen, musikkulturelles Handeln und Historiographie behandelt. Der Band zeigt, wie das fmg als inspirierendes Netzwerk wirkt und einzigartige Beiträge ermöglicht.

 

PS: Kleiner Exkurs von Birgitt Morrien als Autorin des Beitrages zu KI & Gender. Beispiel: Für Text 1 und Text 2 als Vorschlag erhalten:

Textvorlage: Der Moderator verlor seine Arbeit und verklagte sie, nannte sie eine Lügnerin. In einem weltweit beachteten Prozess musste Taylor Swift vor Gericht aussagen. Am Ende erhielt sie genau den Betrag, den sie gefordert hatte — symbolisch einen Dollar Entschädigung. Ihr Sieg war sein öffentliches Schuldeingeständnis, statt ihrer Scham sein Ehrverlust. Dieser Prozess wirkte wie ein Katalysator für sie.

KI-generierte Korrektur: Der Moderator verlor seinen Job und verklagte sie als Lügnerin. In einem weltweit beachteten Prozess musste Taylor Swift vor Gericht aussagen. Am Ende bekam sie genau das, was sie gefordert hatte – einen symbolischen Dollar Entschädigung. Ihr Sieg war ihr öffentliches Schuldeingeständnis, ihre Schande ihr Ehrverlust. Der Prozess wirkte für sie wie ein Katalysator.

 

*Deepl Write: Ein System, mit dem ich grundsätzlich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Aber wie alle Systeme funktioniert es auf der Basis von Daten. Diese Daten spiegeln natürlich die aktuellen Geschlechterverhältnisse wider.

 

DreamGuidance

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