Bei Macron in besten Händen?!

In Cannes umjubelter Film: Um den Rechtsruck auch in Frankreich zu verstehen, lohnt es sich, „In den besten Händen“ anzusehen. Mit  humorvollem Biss lässt Catherine Corsini hier Klassenressentiments und Vorurteile gekonnt aufeinanderprallen.

Es geht um Pflegenotstand und die Spaltung der Gesellschaft, doch so aufbereitet, dass es ein ebenso unterhaltsamer wie aufwühlender Kinoritt ist, dem zu folgen fraglos empfehlenswert ist. Protagonistinnen sind zwei Frauen, die mit ihrer Beziehung am Ende sind …, sowie ein Lkw-Fahrer und eine Pflegerin.

Geschildert wird die Nachtschicht in einer Notaufnahme. Das bestreikte Krankenhaus ist überfüllt mit verletzten Demonstrant*innen einer gewaltsamen „Gelbwesten“-Demo. Wie mit der Lupe blickt die Regisseurin auf den Mikrokosmos und zeigt Missstände auf, die dringend gelöst werden müssen.

Trailer: https://www.alamodefilm.de/kino/detail/in-den-besten-haenden.html

 

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Spaltung überwinden

“Ich bin mir bewusst, dass mich dieses Votum für die kommenden Jahre verpflichtet”, sagte Macron auf der Siegesfeier am Wahlabend. “Die kommenden Jahre werden sicherlich schwierig sein, aber sie werden historisch sein, und gemeinsam müssen wir sie für die neuen Generationen schreiben”, sagte der wiedergewählte Präsident vor seinen Anhänger*innen auf dem Chanp-de-Mars in der Nähe des Eiffelturms.

Macron versprach, niemanden zurückzulassen: “Wir müssen auch wohltwollend und respektvoll sein, denn unser Land steckt teif in Zweifeln und Spaltung. Wir müssen stark sein.”

Krieg in Friedenszeiten

Krieg und die Klimakrise treffen sich an einem Punkt – und das ist die Herrschaft. Genauer: das “Herrschaftsschema”. Der Mensch bemächtigt sich seiner Umwelt, der Natur, er unterjocht sie. Das bestimmt sein gesamtes soziales Handeln. Auf diesen Zusammenhang hat bereits der ermordete Kriegswarner Jean Jaurès hingewiesen.

Wenn es Ungleichheit gibt, Klassenkampf, dann ist sogar in Friedenszeiten Krieg. In einer neoliberalen Geselleschaft, in der der Reichtum so verteilt ist, in dieser Ellenbogengesellschaft, da ist jeden Tag Kriegszustand. Und das verwandelt alle unsere Beziehungen, zur Natur, zur Arbeit, zu anderen Lebewesen, zur Politik, zu uns selbst.

Wenn jeder an seiner Sicht festhält, führt das zur Zerstörung. Wir brauchen Lösungen, die in heiklen Situationen helfen, ohne unsere Prinzipien zu verraten. (..) Die Menschen müssen ihr Urteilsvermögen schulen, indem sie lernen, anderen zuzuhören, ihre Meinung zu korrigieren und sich zu beraten. Das ist der Kern der Demokratie.

So die Verfasserin des Buches “Zeitalter des Lebendigen” in einem Interview: Die französische Philosophin Corinne Pelluchon lehrt als Professorin in Paris und berät die Französische Nationalversammlung. Pelluchon findet, dass Macron zwar gut durch die Krise führt, wünscht sich aber mehr ökosoziale Modelle.

 

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