Blick nach vorn.
Coaching-Stories, Teil 33

Wie die Kölner Beraterin und Trainerin Julia C. Suck im Coaching mit DreamGuidance lernte, den auf ein Ziel gerichteten Blick zu weiten auf die vielfältigen Möglichkeiten eigener Entwicklung. Und wie sie Vertrauen darin fasste, ihre Visionen ernst zu nehmen und sie als Leitfaden für ihre weitere berufliche Orientierung zu nutzen. Mehr Offenheit, Gelassenheit und Zuversicht sind das Ergebnis dieses Prozesses.

 

Beginne, wo du bist

Gerade ärgere ich mich über eine mäkelnde und Makel suchende Kollegin – dabei gilt es jetzt eigentlich, das Coaching-Feedback zu texten. Gleichwohl: Hat beides nicht auch miteinander zu tun? Und: War Ansatz des Coaching nicht gerade, den Blick auf den Antrieb, das Positive, die Ziele zu lenken? Weg mit dem Makel! Nicht, weil ich ihn nicht hätte (und sicherlich nicht nur einen!), sondern vielmehr, weil die Orientierung auf das, was fehlt, das Fehlerhafte, nicht zielführend ist.

Zielführend. Genau darum ging es auch im Coaching, zu klären, was mich zu meinen Zielen führt. Sicherlich, die erste Frage ist: Was sind denn überhaupt meine Ziele? Mit dieser Frage bin ich in den Coachingprozess eingestiegen. Schon während meiner Tätigkeit als Teamleiterin bei einem Berliner Träger drängte es mich, „endlich“ eine Antwort darauf zu finden, was mein berufliches Ziel ist. Denn – so viel war mir schon während des Studiums klar geworden – fast immer, wenn ich wusste, was ich wollte, habe ich Wege gefunden, dies auch zu erreichen.

Nun, nachdem ich ein halbes Jahr lang als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Beratung zum EU-Forschungsrahmenprogramm tätig gewesen war, bevor ich schließlich meinen Mut zusammengenommen und mich selbstständig gemacht hatte, war ich einer Antwort näher als je zuvor. Bereits die ersten sechs Monate der Freiberuflichkeit hatten mir gezeigt, dass ich so arbeiten will: Ich kann mich mit meiner Person, meinen Kompetenzen und Interessen optimal einbringen, bin gefordert und frei in der Gestaltung meiner Arbeit, und vor allem: Ich kann mich in meinem Profil und den Arbeitsfeldern weiterentwickeln.

Die Frage allerdings, wohin es gehen soll, blieb für mich elementar, weshalb ich mich im Sommer 2009 schließlich zu einem Coaching bei Birgitt E. Morrien entschloss. Mich reizte ihre Methodik der „DreamGuidance“, die ich in verschiedenen Print- und Online-Medien beschrieben fand. Mit Träumen weiterkommen – das schien mir spannend, und gleichzeitig suchte ich die Herausforderung darin, denn, so zumindest meine Selbstwahrnehmung zu diesem Zeitpunkt, loslassen und über Zukünftiges träumen sind nicht gerade meine Stärken.

Wo komme ich her, wo gehe ich hin?

Beruhigend zügig bekam ich einen ersten Gesprächstermin für das Coaching, das mich nun auf dem Weg der „Profilklärung und Entwicklung meiner beruflichen Ziele“, wie ich es bei der Kontaktaufnahme formulierte, begleiten sollte. Für mich überraschend und zunächst ein wenig befremdlich war, dass Birgitt E. Morrien den Coachingprozess mit mir an einem vermeintlich ganz anderen Punkt begann: bei der Herkunftsfamilie, über die ich ein Genogramm für die erste Sitzung erstellen sollte. Ich spürte leichten Widerwillen, denn schließlich sollte es hier um meine berufliche Zukunft gehen, nicht um die Vergangenheit.

So weit die Theorie. In der Praxis zeigte sich, dass der Blick auf das „Erbe“, welches in meine berufliche Tätigkeit und Ausrichtung einfließt, durchaus ein Quell der Wertschöpfung ist. Denn eben mit meiner Geschichte besitze ich einen reichhaltigen Erfahrungsschatz, auf den ich in meiner eigenen Beratungs- und Trainingstätigkeit zurückgreife und den ich hilfreich einsetzen kann. Ergänzt wurde dieses Bild mit den Erfolgsprinzipien und Energiefeldern, die ich mit Birgitt E. Morrien in der nächsten Sitzung erarbeitete: das, was mir hilft, Krisen zu bewältigen, und das, was mich antreibt, mein Leben zu gestalten.

Und so hatte ich innerhalb kürzester Zeit einen Fundus aus motivierenden, tragenden und wohltuenden Elementen meines „Bodens“ erarbeitet – da konnte die anfänglich so eilige Frage nach dem einen, meinem Ziel erst einmal in den Hintergrund treten, oder anders: Ich konnte mich dieser Frage in einer größeren Offenheit und mit mehr Ruhe widmen. Die Vervielfältigung von Möglichkeiten wurde für mich spürbar, sodass der richtige Zeitpunkt für die mentale Zeitreise gekommen war, über die ich im Vorfeld so viel gelesen hatte.

In die Zukunft geschaut

Umso erstaunlicher, mit welcher Klarheit Bilder, Situationen und Lebensabschnitte auftauchten – und auch, welche! Der gewagte Blick in die Zukunft, die Entwicklung der Vision, hat Wünsche von mir gezeigt, die mir zum Teil schon bewusst waren: die Veröffentlichung eines Buches und die Eröffnung eigener Büro- und Beratungsräume. Der große Unterschied war allerdings, dass beides eher vage Vorstellungen von Wünschen oder Träumen waren, mir aber der Mut fehlte, sie zu äußern, geschweige denn sie ernst zu nehmen.

Davon durfte ich mich nun verabschieden! Denn mir saß ein erfahrener Coaching-Profi gegenüber, der gar nicht daran dachte, zu zweifeln, infrage zu stellen, zu kritisieren. Im Gegenteil: Birgitt E. Morrien griff die Vision positiv auf und nahm sie als solche „einfach“ ernst. Und ich kam nicht umhin, diese Möglichkeit – aller kleinen inneren Teufel zum Trotz – als Verhaltensoption einzubeziehen: Warum eigentlich nicht das ernst nehmen, was mir in der mentalen Zeitreise einen so gelungenen Ausblick in die Zukunft eröffnet hatte?

Dabei geht es für mich nicht darum, mich an diese Visionen zu klammern und daran festzuhalten. Vielmehr ermöglicht das „Ernstnehmen“ dieser Vorstellungen, mögliche Ziele und Handlungsprinzipien als Leitfaden für die weitere (berufliche) Entwicklung anzunehmen. Denn diese stehen für sich und gleichzeitig stellvertretend für Wünsche und eine Art und Weise, Leben und Arbeit zu gestalten. Darüber kann ich mir die notwendige Offenheit für das, „was passiert, während man Pläne schmiedet“, und zugleich ebenso Orientierung für die Verfolgung meiner Ziele erschließen.

Weitergehen

Schließlich hatte ich schon wichtige Schritte eingeleitet: Ich arbeite als freiberufliche Beraterin und Trainerin mit Menschen in einem inhaltlich klar definierten Setting, habe mehrere Weiterbildungen und Train-the-Trainer-Seminare absolviert und entwickle mein „Handwerkszeug“ stetig weiter. Vor allem die Ausbildung zur systemischen Beraterin beim IF Weinheim, die ich noch während des Coachingprozesses begonnen habe, ist ein wichtiger Meilenstein für meine weitere persönliche und berufliche Entwicklung. Da scheint die Vision, in einigen Jahren eigene Beratungsräume zu eröffnen, auf einmal gar nicht mehr so aus der Luft gegriffen, wie ich dies anfänglich empfunden habe! Auch die Freude am Wort findet ihren Platz. In Newslettern, die ich texte, in Konzepten für soziale Projekte, in eigenen Schriften … und irgendwann vielleicht auch in einem Buch.

Das Coaching wirkt nach. Die konsequent kompetenzorientierte und wertschätzende Haltung von Birgitt E. Morrien und die damit verbundene Spiegelung haben mich weitergebracht. Ich weiß um die für mich wichtigen Lebensmotive Weiterentwicklung und Freiheit, mir ist deutlich geworden, wie hilfreich es ist, den Blick nach vorn zu wagen und der Intuition zu vertrauen. Ich bin mir klarer darüber, was ich brauche, um gut zu leben, der Umtriebigkeit Raum zu geben und in Verbindung mit Entspannung und Ausgleich den Berufsalltag zu gestalten.

Zuversicht ist wohl einer der Grundpfeiler für meinen weiteren privaten und beruflichen Weg, den ich mit dem Coaching erarbeitet habe. Mit ebendieser Zuversicht habe ich dieses Jahr begonnen. Der Erfolg? Mehr Ruhe und Gelassenheit im Alltag, neue Projekte, Mut und Ideen im Berufsleben. Alles Weitere, da bin ich sicher, wird sich entwickeln. Blick nach vorn!

 

Die Autorin

Julia C. Suck, Jahrgang 1976, ist überzeugt von Entwicklungsfähigkeit und Selbstorganisationskraft, arbeitet ausgehend von Ressourcen und orientiert an Lösungen. In ihrer Tätigkeit als Trainerin und Beraterin begleitet sie Prozesse mit dem Ziel, aus Veränderungen Chancen zu entwickeln – individuell, in Teams oder Unternehmen.

Ein ungewöhnlicher Weg für eine Diplom-Politologin. Die mehrjährige Erfahrung im sozialen Bereich, die Arbeit als Outplacement-Beraterin und ihre Erfahrung in Personalführung und -entwicklung haben sie geprägt. Nun steht das Interesse an Menschen im Vordergrund ihrer beruflichen Tätigkeit. Der Impuls zur stetigen Weiterentwicklung findet in der eigenen Beratungstätigkeit und in Trainings Raum, und ihre Affinität zu Texten und das Interesse an gesellschaftlich relevanten Projekten lässt sie in die Konzepterstellung zur Akquise von Fördermitteln, insbesondere für Non-Profit-Organisationen, einfließen.

Fotoportrait der Autorin         Foto: Isabella Morrien

 

Kontakt

unite:it! consulting Training. Beratung. Texte.

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