Chinesische (Un-)Sitten in Westfalen:
Die Morrien-Story

J  JJüngst erhielt Coach Morrien Post von Heinrich-Josef v. Gimpte zu Nyghenborch, ihr bis dato unbekannt. Gimpte, (60) letzter Nachfahre dieses münsterländischen Uradelsgeschlechts, promoviert aktuell über den westfälischen Adel und war in diesem Zusammenhang auf Morriens Vorfahren gestoßen. Grund: Über 500 Jahre waren diese in Westfalen tonangebend. Wo erforderlich, ließen sie auch schon einmal ein ganzes Dorf verlegen, um Platz zu schaffen für eine neue Wasserburg. Mit päpstlichem Segen.

 

Das Geschlecht der Morrien gehörten im Mittelalter und der frühen Neuzeit zu den führenden westfälischen  ritterbürtigen Adelsfamilien. Der Name wurde abgleitet aus MORIAN, da man überzeugt war, von einem der drei heiligen Könige, nämlich vom Mohr Melchior, abzustammen.

Das Amt des Erbmarschalls des Fürstbistums Münster hatte das Geschlecht von 1350 bis zum Jahre 1691 inne. Der Stammsitz lag in Nordkirchen. Die Burg stand wahrscheinlich bereits dort, wo sich heute das Schloss Nordkirchen befindet. Im Jahre 1521 kam durch Heirat noch der Falkenhof in Rheine in den Besitz der Familie. Ferner besaßen Sie noch Güter im Bereich des Herzogtums Kleve.

 

Erster urkundlich erwähnte Namensträger war um 1250 Johann Morrien zu Lüdinghausen. Sein Vater war Bernhard von Senden, Ritter des Bischofs zu Münster und des Grafen zu Ravensberg und erhielt den Oberhof in Selm zu Lehen. Vom Stift Werden erhielt er Lehen in Nordkirchen und den Höfen zur Horst und Bertelswich und nannte sich Herr zu Nordkirchen und Burgmann zu Botzlar. Er heiratet im Jahr 1284 Adelheid. Aus dieser Verbindung stammt sein einziger Sohn Johann.

 

Seine Brüder werden als Knappen beurkundet und der jüngste der Brüder Alexander wird Priester in Lüdinghausen, Probst des Stiftes Mauritz und später Domprobst in Münster.

 

Johann II., urkundlich zwischen 1324 und 1398 erwähnt, war Knappe, Burgmann zu Botzlar und Herr zu Nordkirchen, dessen Lehen er von der Abtei Werden auf Lebenszeit übertragen wurde. Er kauft 1350 von Conrad von der Recke das Erbmarschallamt des Erzbischofs zu Münster. Verheiratet war er mit Gertrud und hatte eine Sohn, Johann III., der um 1325 geboren wurde und der, nach dem Tode seines Vaters, Herr zu Nordkirchen, Burgmann zu Botzlar und Erbmarschall von Münster wurde. 1363 heiratet er Richmode Hake und übernahm die Gerichtsbarkeit und Verwaltung von Nordkirchen zu Lehen.

Gerhard, sein Sohn, heiratet 1388 die Alleinerbin Ida von Bevern und kam so in den Besitz von Westbevern und beerbt 1398 den Vater als Erbmarschall, wird Herr von Nordkirchen und Burgmann der Burg Botzlar. Im gleichen Jahr beginnt er mit dem Bau einer Burg in Nordkirchen.

Der Sohn Gerhard II. beerbt ihn mit all seinen Ämtern und Besitz und erbt durch die Heirat mit Margarethe von Borghorst deren Burgsitz in Horstmar. Er wird 1444 Droste des Amtes Werne. Von weiterem Vorteil für die Familie war seine Parteinahme für den Bischof Walram von Moers während der Münsterischen Stiftsfehde, denn er wurde 1489 Amtmann zu Werne und Botzlar.

Gerhard III. ließ zum Schutz der Burg Nordkirchen und mit Genehmigung durch den Papst Clemens VII. die Pfarrkirche und das gesamte Dorf Nordkirchen abbrechen und um etwa einen Kilometer verlegen  und neu aufbauen. Dies zog einen langen Rechtsstreit mit seine adeligen Nachbarn Meinhövel, Merveldt und Ascheberg nach sich. Mit seinem Baumeister Heinrich von Suer beginnt er 1528 mit dem Bau einer Wasserburg zu Nordkirchen. Im Rechtsstreit wird 1551 zu seinen Gunsten entschieden und so stiftet er 1556 das Armenhaus zu Nordkirchen. Er heiratet Johanna von Büren und erlangt dadurch die Hälfte der Davensberger Gerichtsbarkeit.

 

1694 erwirbt Fürstbischof Christian von Plettenberg den gesamten Morrienbesitz in Nordkirchen, sowie Burg Botzlar , Haus Geisbeck in Südkirchen, die Hälfte der Erbschaft des Hauses Davensberg und die Gerichtsbarkeit von Capelle für eine Summe von etwa 400.000 Taler und errichtet das westfälische Versailles, Schloss Nordkirchen.

 

 

Quelle:    Die Harmen-Epitaphien in der  Kirche St. Agnes zu Hamm

Auszug aus der Genealogie der Familie v. Gimpte

von Heinrich-Josef v. Gimpte zu Nyghenborch 

 

 

  

Die

 

Harmen-Epitaphien

 

 in der

 

 Kirche St. Agnes

 

zu Hamm

 

Auszug aus der Genealogie der Familie v. Gimpte

 

von

 

Heinrich-Josef v. Gimpte zu Nyghenborch

 

 

 

   

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