Aktuell thematisiert die Financial Times Deutschland meine Beratungsarbeit, was mich natürlich freut. Auch wenn der Beitrag einer kleinen Replik bedarf, einer erhellenden Anregung.
Fortbildung bringt nix, behauptet ein US-Kollege von mir nach 20 Trainerjahren. Das klingt herrlich provokant. Kein Wunder, dass die Financial Times Deutschland am Wochenende* über dessen neues Buch berichtet. Recht hat der Mann, denn Menschen lassen sich eh nicht verändern! Wenn das jemand weiß, dann ich nach 15 Jahren Beratungserfahrung.
Warum also dafür Geld ausgeben, zumal viel Geld? Von 26,5 Milliarden Euro pro Jahr lese ich, die die Unternehmen hierzulande jährlich für Kurse und Seminare ausgeben, für reine Augenwischerei, eine unglaubliche Geldverschwendung, so die FTD.
Und abschreckende Beispiele gibt es genug, meint Rezensent Constantin Gillies und zählt ein paar abstruse Vorreiter der Branche auf: Nachdem Pferdeflüstern inzwischen out ist, können Mitarbeiter nun Nilpferden die Zähne putzen oder sich mit cinematografischem Coaching die Zeit vertun. Und wenn alle Stricke reißen, bliebe noch das Cocker-Coaching, benannt nach dem britischen Popsänger.
Als ob ich das nicht wüsste. Schließlich stammt der Titel von mir! Denn Cocker ist der einzige Bühnenstar, der unbeirrt krächzt und zappelt, wenn er auftritt. Und genau darum steht er mir Pate für die Einsicht in die vergebliche liebe Müh aller Fortbildungsarbeit, die darauf zielt, die Menschen anders machen zu wollen als sie nun mal sind.
Kein Mensch hat es bisher geschafft, Cocker seine ungelenken Verrenkungen abzugewöhnen. Und obwohl der arme Mann damit gestraft ist, war ihm offenbar früh klar, dass er nur eine Chance hat: Zappeln hin oder her, ich muss singen!
Und das macht er so einzigartig, so beseelt und voller Hingabe, dass mich auch der alte Cocker noch immer zu Tränen rühren und mein Herz höher schlagen lassen kann. Er hat sich selbst zur unverwechselbaren Marke gemacht.
Und weil das so ist, weiß ich, dass sein Vorgehen der Schlüssel zum Erfolg ist: Mit dem eigenen Strom zu schwimmen, koste es was es wolle, ganz man selbst zu sein, einzigartig!
Wir sind von soviel Mittelmäßigkeit umgeben, weil alle der Mach-mich-nach-Masche verfallen sind. Alle Welt will sein wie die Reichen und Schönen, wie die Berühmten und Erfolgreichen. Doch vor lauter Nachmachen, was man ihnen vormacht, verlieren sich viele selbst aus den Augen.
Diesen fatalen Selbstschwächungs-Kreislauf durchbricht keine Weiterbildung, die Menschen ihrem Wesen nach verändern will. In Cockers Sinne zu coachen ist für mich Re-ligio, d.h. Rück-Verbindung zu schaffen mit den ureigensten Potenzialen ist die zentrale Aufgabe. Und das gelingt nur durch innere Klärung!
Und die ist vonnöten in einer Republik, in der jeder 7. Arbeitnehmer sich am falschen Platz fühlt und frustriert. Die Folgekosten bewegen sich laut Bundesanstalt für Arbeitsmedizin im dreistelligen Milliardenbereich. Dagegen nehmen sich die zweistelligen Weiterbildungsmilliarden geradezu bescheiden aus.
*FTD 15.08.2008 / Wirtschaftsbücher
Andere Zahlen zum Nutzen von Weiterbildung:
Aus einer Metaanalyse , bereits 2006 im Journals Personnel Psychology veröffentlicht, geht klar hervor, dass es einen engen Zusammenhang zwischen Mitarbeiter-Qualifizierung und Unternehmenserfolg gibt.
Insbesondere die Klärung der eigenen Ziele lohnt m.E. als Investition. Die meiste Energie verschleudert bekanntlich sinnlos, wer nicht weiß, was oder wohin er/sie eigentlich wirklich will. Und im Coaching mit DreamGuidance geht es vornehmlich genau darum: Zielklarheit herstellen, um strategisch klug entscheiden zu können, was zu tun ist und was zu lassen.
Mehr Morrien-Kolumnen:
1. Coaching-Blogger / Coaching-Kolumnen
2. Ausgewählte Kolumnen von Morrien
3. Morriens Kolumne im Magazin des Kölner Stadtanzeiger
Pingback: Karriere-Management: Wenn alle Stricke reißen, Cocker-Coaching « coaching-blogger
Pingback: COP - Coaching, Perspektiven, Reflexionen & Inspirationen in Medien, Management & Kommunikation, NRW, Köln
Liebe Birgitt,
herzelichen Dankeschönshausen für Deine Cocker-Kolummne. Sie hat mich tief getroffen und mir geholfen, weiter ich selber zu seinbleiben. dennn: Texte mußman manchesmal nicht glätten. Sondern eimfach denkenschreibenlebenlachentränenweinen. Das hilft. Bei Seelenbauchschmerzen ganz bestimmtmeistens. Bis zum nächsten . . . Demnächst kriegste Post vonmir.
Siehste. Und diesen Text vergisstduersmal nich. Wetten..?
Umdannmal zurück zu mir-weiterdenken mit Deinem speziellen hochentwickelten Kommunikationsbauchbarometer.
Herzelichsthausen von Reinhard und Jutta, dereinst inm Odenwald.